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Lauf dich geistig fit!

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Jeder hat doch sicher schon einmal mitbekommen, dass wir die besten Ideen und Einfälle meist dann haben, wenn wir uns bewegen oder Sport treiben. Selten lösen wir schwierige Probleme auf dem Sofa oder sitzend am Schreibtisch, sondern wir wandern durch das Büro oder gehen laufen. Wir sollten es immer versuchen beim Denken auf den Beinen zu sein, denn dann fällt es uns einfach leichter. Das hat auch System und ist leicht nachvollziehbar was hier im Gehirn passiert.

Was passiert da genau?

Es ist eigentlich ganz einfach – wenn wir uns bewegen oder Sport treiben wird das Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgt und der ist die Grundlage für jede Aktivität des Gehirns. Ohne Sauerstoff kein Leben und wenig Sauerstoff bedeutet eben nur eingeschränktes Leben oder wenig Leistung. Allein bei einem Spaziergang von einer Stunde ist die Sauerstoffversorgung des Gehirns um 20% erhöht. Bei einem lockeren Dauerlauf in diesem zeitlichen Umfang sind es sogar 30 Prozent. Daher gehen wir auch so gern spazieren, wenn wir uns unterhalten möchten oder wenn es Probleme zu diskutieren gibt. Doch nicht nur das, auch der Blutfluss im Gehirn ist verbessert und damit werden biochemische Botenstoffe besser transportiert und verteilt. In Summe können wir uns einfach besser konzentrieren. Einfach gesagt ein Laufpult im Büro, wäre die Lösung manchen Grübelns.

Sport ja – stressigen Sport nein

Wenn wir uns regelmäßig bewegen und Sport treiben, passiert aber noch mehr. Es wirkt sich auf die gesamte Hirnstruktur aus und es werden neue Verbindungen zwischen den einzelnen Neuronen gebildet. Das Gehirn kommuniziert intern also besser und seine Leistungsfähigkeit steigt. Um diesen Effekt zu erreichen sollten wir es aber nicht mit der Intensität übertreiben. Zu hohe Belastungen über einen langen Zeitraum können nicht nur unseren Körper in ein Übertraining bringen, sondern können sogar zur Rückbildung von Nervenzellen im Kopf führen. Optimal ist dabei also ein sogenanntes aerobes Ausdauertraining, also ein Training im individuell mittleren Bereich. Um diesen Bereich genau zu kennen, können wir eine sportliche Leistungsdiagnostik in speziellen Instituten durchführen oder einfach so laufen, dass wir leicht außer Atem sind, uns aber noch wohl fühlen bei der Belastung.

Bewegtes Brainstorming

All das hilft uns nicht nur im privaten Bereich sondern natürlich auch im Berufsleben und im Büro. Wir sollten es testen und bei der nächsten Besprechung in kleiner Runde einfach mal den Besprechungsraum verschlossen lassen und eine Runde spazieren gehen. Die Effektivität des Treffens wird direkt höher sein und nebenbei laufen wir nicht Gefahr die Kekse auf dem Tisch zu naschen. Eine andere Idee – wenn wir mal eine schwere Entscheidung treffen müssen ist die beste Idee, die Laufschuhe zu schnüren und uns die Antwort einfach zu erlaufen. 

Noch ein Extra

Es ist noch nicht so lang her, genau gesagt ca. 20 Jahre, als die Wissenschaft dachte, der Mensch hat nur eine gewisse Anzahl von Nervenzellen im Gehirn und diese nehmen im Laufe des Lebens nur ab. Bei dem einen etwas schneller, bei dem anderen etwas langsamer aber definitiv geht die Anzahl nur nach unten. Das Nachwachsen der Nervenzellen und deren Verbindungen zueinander, sogenannte Synapsen, waren völlig ausgeschlossen. Das sehen wir heute komplett anders. Diese Erkenntnis verdanken wir in erster Instanz dem Schweden Thomas Björk-Eriksson im Jahr 1998.

Er konnte erstmals nachweisen, dass auch im Erwachsenenalter neue Gehirnzellen entstehen können. Danach dauerte es nicht lang, dass ebenfalls nachgewiesen werden konnte, wie gut sich Bewegung und Sport auch auf diesen Prozess auswirken. So können wir von Kindesbeinen an, bis ins hohe Alter das Gehirn trainieren, erhalten und teilweise neu bilden.

Bewegung ist in jedem Alter wichtig

Rein von der Entwicklungsbiologie ist schon im Kindesalter Bewegung zwingend notwendig für eine gute Hirnentwicklung und gutes Lernen. Daher sollten wir den Bewegungsdrang von Kindern nie unterbinden und auch wenn in der Schule gelernt werden muss, immer bewegte Pausen einbauen.

Doch warum sollte dieser Prozess im Alter anders verlaufen? Auch hier können wir weiter dazu lernen und neue Nervenzellen des Gehirns ausbilden, daher sollten wir dieses Potential auch nutzen. In der Realität bewegen sich Erwachsene aber deutlich zu wenig. Büroarbeiter kommen im Durchschnitt auf keine 2000 Schritte am Tag und die Bewegungsfreude von Kindern geht in den letzten Jahren auch stark zurück. Es muss nicht unbedingt ein Marathon sein. Schon die deutsche Sporthochschule in Köln weist darauf hin, dass schon zügige Spaziergänge 3-4 Mal in der Woche ausreichend sind, um die Gehirnleistung zu fördern.

Daher stehen wir auf und haben jetzt gute Ideen.

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