Kohlenhydrate – nicht alle sind böse!
Wer hat nicht schon von Kohlenhydraten gehört – wohl jeder! Das sollten wir auch, denn diese sind prinzipiell die Energie des Lebens. Pflanzen bilden Kohlenhydrate mithilfe der Sonne – die absolute Grundlage allen Lebens auf der Erde! Nur stellt sich die Frage: Produzieren Pflanzen auch Weißmehlbrötchen, Gummitiere, Zuckerkrümel oder Kuchen? Sicher nicht! Das sind unnatürliche Kohlenhydrate oder anders gesagt: verarbeitete Schlappmacher, die uns nebenbei Fett werden lassen.
Doch es gibt verschiedene Typen Kohlenhydrate: die schnellen = verarbeiteten und die langsamen =natürlichen.
Die geschwindigkeitsbestimmende Eigenschaft der Kohlenhydrate bezieht sich im Prinzip auf die Fähigkeit, wie schnell und wie stark diese den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Kohlenhydrate die keiner weiteren Verdauung bedürfen, weil sie als schnelle bzw. verarbeitete Kohlenhydrate aufgenommen wurden, lassen den Blutzucker- und Insulinspiegel in die Höhe schnellen. Der bekannteste Vertreter ist hier der Zucker, aber auch Weißmehl und alles was daraus gemacht wird. Und ja, Zucker im Obst zählt dazu! Unser Körper wird an dieser Stelle natürlich auch schnell mit Energie versorgt, aber bewegen wir uns danach auch so schnell? Denn wenn wir das nicht tun, baut unser Körper nämlich genauso schnell Fett daraus auf. Und das Schlimmste, diese Kohlenhydrate machen „süchtig auf mehr“. Ein Teufelskreis beginnt!
Die langsamen bzw. natürlichen Kohlenhydrate hingegen durchlaufen das komplette Verdauungsprogramm. Diese, auch komplexe Kohlenhydrate genannt, müssen erst in einfache gespalten werden. Während dieses Prozesses werden peu à peu die entstandenen einfachen Kohlenhydrate in die Blutbahn abgegeben. Der Blutzuckerspiegel steigt langsamer und vor allem nicht so hoch an. Zudem dauert der ganze Prozess viel länger, so dass wir auch länger satt sind! Und das Beste – diese Kohlenhydrate liefern auch noch Ballaststoffe (Präbiotika), die wiederum unsere gute Darmflora braucht! Und welche Lebensmittel sind hier gemeint? Es lebe das Gemüse, Bohnen und andere Hülsenfrüchte, echtes Vollkorn und auch mal eine Kartoffel!
Insulin und „Snacking“ – die Folge der schnellen Kohlenhydrate!
Infolge des unterschiedlichen Blutzuckeranstieges, je nachdem welche Kohlenhydrate wir essen, reagiert auch unsere Bauchspeicheldrüse unterschiedlich mit der Ausschüttung von Insulin. Je schneller die einfachen Kohlenhydrate ins Blut kommen, umso mehr Insulin wird benötigt. Dieses Hormon wird nun auch dringend gebraucht, denn ohne es würden wir die Kohlenhydrate aus dem Blut gar nicht in die Zellen und Verbrennungsöfen aufnehmen können. Es ist also lebensnotwendig, bringt aber heutzutage auch Probleme mit sich.
Insulin schafft also die Kohlenhydrate aus dem Blut in die Zellen. Somit fällt unser Blutzucker wieder auf den Normalwert. Schnelle Kohlenhydrate bedeuten jedoch eine rasche und hohe Insulinausschüttung. Das Insulin arbeitet im Maximum. Der Blutzuckerspiegel sinkt so schnell wie er gekommen ist und sogar unter den Normalwert. Wir unterzuckern und bekommen so richtigen Heiß- oder Süßhunger! Also naschen wir wieder etwas. Und das führt zum größten Problem heute – wir essen ständig, immer und überall – das sogenannte Snacking. Hier mal ein paar Gummitiere, dort der „gesunde Joghurt“, da mal eine Laugenbrezel und vor dem Abendessen nochmal kurz in den Kühlschrank geschaut. Das bittere Ende – Insulin ist überfordert, unser Körper arbeitet ständig – wir sind schlapp….und werden fett! Warum? Weil Insulin unseren Körper auch in den Aufbaumodus schaltet. Wenn wir uns jetzt nicht ausreichend bewegen, wird demnach Fett aufgebaut aus den ständig zugeführten schnellen Kohlenhydraten.